Pferdeklinik im Kleid der Siebziger

29.03.2021 Projektmeldungen

  • Zehn Jahre lang sanieren huber staudt architekten die Berliner Klinik für Pferde, ein Teil des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität
  • Bauweise der Siebzigerjahre behutsam neu interpretiert
  • Berührungslose Armaturen von GROHE erfüllen hohe Hygieneansprüche

Düsseldorf, 29. März 2021. Auf einem idyllisch von Wald umgebenen Areal in Berlin-Zehlendorf befindet sich neben der Klinik für Kleintiere eine imposante Pferdeklinik – beide Einrichtungen sind Teil des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität. Zehn Jahre lang haben huber staudt architekten, bekannt für ihre Arbeit an Klinikbauten und Krankenhäusern, die Klinik- und Lehrgebäude schrittweise saniert. Dabei hatte die Anpassung der Gebäude an aktuelle medizinische Anforderungen und die denkmalwürdige Herausstellung der brutalistischen Bauweise der Siebzigerjahre oberste Priorität. Zudem durfte der Umbau den laufenden Klinikbetrieb nicht beeinträchtigen – eine echte Herausforderung für die Architekten.

Innenräume neu interpretiert
Die Klinik für Pferde blickt auf eine lange Entstehungsgeschichte zurück. Ursprünglich wurde sie von den Architekten Peter Heinrichs und Joachim Wermund auf dem ehemaligen Rittergut Düppel errichtet. Pferde zogen hier erstmalig 1859 ein, nachdem Prinz Karl Friedrich von Preußen das Gut für die Nutzung als Pferdegestüt um eine Reithalle ergänzen ließ. Der rote Klinker der Klinik ist als Verweis auf die noch vorhandene Backsteinarchitekturen des ehemaligen Gestüts bestehen geblieben. „Es galt, die moderne Formensprache und die Materialauswahl Ziegel, die bronzefarbenen Matallpaneele und das Glas im Kontext des historischen Ritterguts unbedingt zu erhalten“, erklärt Christian Huber. „Bei der Gestaltung der Innenräume ging es darum, das Gebäude funktional in unsere Zeit zu übersetzen und mit Licht und Farbe räumliche Bezüge neu zu interpretieren.“

So zeigt sich die umfassende Modernisierung von außen kaum. Das Auffälligste sind die unterschiedlichen Raumhöhen der einzelnen Gebäudekomplexe, die sich aus deren Funktion ableiten. Die westliche Seite des Hauptgebäudes ist durch eine gängige Deckenhöhe geprägt, während die Behandlungsräume östlich des Haupttrakts mit 4,50 Metern auf die Größe der tierischen Patienten ausgerichtet sind. Um den Wert der häufig verkannten Stilrichtung der Siebziger hervorzuheben, haben die Architekten darauf geachtet, die hochmoderne Klinik- und Forschungseinrichtung sehr behutsam in die bestehende Architektur einzufügen.

Der eigentliche Schwerpunkt des Umbaus lag in der Gestaltung der Innenräume. Neue Sichtachsen ermöglichen im Hauptgebäude eine lichte Wegführung, die durch gelb-, grün- und lilafarbene Türen und Wände gekennzeichnet ist – eine neue Inszenierung der ursprünglichen Farbauswahl von Heinrichs + Wermund. Die hellen Farben stehen im starken Kontrast zu dem Terrazzoboden im Eingangsbereich, den Fluren und Büros.

Anpassungen an moderne Standards
Eine moderne Pferdeklinik muss höchsten Ansprüchen an Technologie und vor allem im Bereich Hygiene erfüllen. Dementsprechend haben huber und staudt nicht nur eine Funktionsneuordnung innerhalb der bestehenden Gebäudestruktur vorgenommen, um die Klinikabläufe zu verbessern, sondern auch Diagnosetechniken wie MRT, CT, eine Radiologie und ein Notfalllabor integriert. Darüber hinaus gibt es nun separate Eingänge für die Anmeldung der Pferde und Studenten der Veterinärmedizin. Auch der Hörsaal wurde neugestaltet und von 95 auf 172 Sitze erweitert. Im oberen Stockwerk finden Büros, Seminar- und Bereitschaftsräume, ein weiteres Labor sowie das Sekretariat des Instituts Platz. Für die aufgenommenen Pferde stehen 50 Boxen bereit – inklusive einem Isolierbereich, um Ansteckungen vorzubeugen.

Maximale Hygiene am Waschtisch
Um auch den Studenten höchste Hygienestandards zu bieten, setzte das Berliner Architektenbüro für die Waschtische der Behandlungsräume auf berührungslose Armaturen von GROHE. Die intuitive Bedienung erfordert keine Berührung – die Wasserzufuhr wird via Infrarotsensor-Steuerung gestartet und automatisch gestoppt, wenn der Sensorbereich verlassen wird. Die präzise dosierte und kontrollierte Wassermenge je Nutzer führt nicht nur zu einer deutlichen Kosteneinsparung, sondern entlastet auch die Umwelt. Das Modell Eurosmart Cosmopolitan E, auf das die Wahl der Architekten fiel, verringert durch seine nahtlose Gestaltung außerdem den Reinigungsaufwand und erfüllt durch das schlanke Design gehobene Ansprüche an die Architektur. Die Variante in Größe L bietet dem Nutzer mit einem höheren Auslauf besonders viel Bewegungsfreiheit am Waschtisch.

+++ Hochauflösendes Bildmaterial finden Sie hier zum Download. +++

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