Hotel statt Wohnung – ehemalige Porzellan-Manufaktur bedient gestiegenen Bedarf an „Wohnen auf Zeit“-Konzepten

10.06.2020 Projektmeldungen

Hotel statt Wohnung – ehemalige Porzellan-Manufaktur bedient gestiegenen Bedarf an „Wohnen auf Zeit“-Konzepten

  • Hotel, Langzeitwohnen und Eventlocation in einem: KPM Hotel & Residences in Berlin Charlottenburg feierte im April 2020 Eröffnun
  • Architekturbüro Axthelm Rolvien schuf beeindruckenden Stadtbaustein auf ehemaliger KPM-Brachfläche
  • Neubau bringt Tradition und Moderne gekonnt miteinander in Einklang und trägt Porzellanerbe fort
  • Moderner Lifestyle bis ins Detail: Pantryküchen und Badezimmer mit designstarken GROHE Armarturen ausgestattet

Düsseldorf, 10. Juni 2020. Der Druck auf den Wohnungsmarkt steigt weiter – vor allem Großstädte stellt der anhaltende Zuzug vor Herausforderungen. Auf der Suche nach zeitgemäßen Lösungen kommt dem „Wohnen auf Zeit“ eine bedeutende Rolle zu. Dass das „temporäre Zuhause“ den eigenen vier Wänden in nichts nachstehen muss, beweist das KPM Hotel & Residences in Berlin. Neben dem klassischen Hotelaufenthalt bietet das 4-Sterne-Plus Haus auch eine Eventlocation und über 50 Longstay-Apartments. Für den Neubau setzte Bauherr Jörg Woltmann auf die Expertise von Annette Axthelm und Henner Rolvien (Axthelm Rolvien GmbH & Co. KG). Unweit der Spree schuf das Architektenteam einen beeindruckenden Stadtbaustein mit industriellem Charakter.

Achtgeschossiger Neubau komplettiert historischen Bestand
Ehemals ein florierendes Unternehmen, drohte der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin Mitte der 2000er Jahre beinahe die Insolvenz. Unternehmer und Bankier Jörg Woltmann sah Potenzial in dem geschichtsträchtigen Firmenkomplex und suchte erfolgreich nach Möglichkeiten, der Luxusmarke neues Leben einzuhauchen. Das aktuellste Projekt umfasst ein brachliegendes Eckgrundstück auf dem KPM-Gelände. Nach unterschiedlichen Ansätzen, wie der Standort neu interpretiert werden kann, fiel die Entscheidung auf eine wertige Hotelnutzung. Im Mittelpunkt der Entwurfsfindung stand ein Neubau, der Tradition und Moderne gekonnt miteinander verbindet und die Marke KPM erfolgreich in ein neues Zeitalter überträgt. „Der Bauherr wünschte sich neben dem Traditionsunternehmen eine bewusst moderne Architektur, welche den Wandel der KPM unterstreicht“, erklärt Architektin Annette Axthelm. „In direkter Nachbarschaft zu den etablierten Fabrikgebäuden soll der achtgeschossige Neubau als zeitgerechter Bau den historischen Bestand komplettieren.“ Die individualisierte Fassade stellt dank zweigeschossiger Kuben, die spielerisch über weiße Geschossdecken verschoben wurden, ein wahres optisches Highlight dar. „Es ist ein grundsätzliches Thema für uns, dass sich eine Fassade im Stadtbild dreidimensional strukturiert präsentiert. Die Hülle bildet damit den strukturalen Anspruch an das Gebäude insgesamt ab, der sich reizvoll im Inneren widerspiegelt“, erklärt Architekt Henner Rolvien. „Im Inneren erzeugt dieses Spiel circa 120 unterschiedliche Zimmertypen. In und auf den Erkern entstehen gemütliche Podeste, Terrassenflächen mit Blickbezug zu den historischen Bauten der KPM und zur Spree.“

Das renommierte Architektenteam übernahm auch die Planung und Zeichnung des gesamten Innenausbaus, der zeitlos vorherrschend in Schwarz und Weiß gehalten ist. Für die einzelnen Raumkonzepte wurde jeweils nur eine Ergänzungsfarbe eingesetzt, die sowohl Porzellan als auch Möblierung gekonnt in Szene setzt. In den Zimmern fiel die Wahl beispielsweise auf grüne Sofas und in Form und Farbe passende Farne, knallrote Stühle oder sanfte Naturtöne bei Samt und Beton.

Weit mehr als ein Hotel
Neben den 118 klassischen Hotelzimmern auf den ersten fünf Etagen zeichnet sich das KPM Hotel und Residences Berlin durch 58 Longstay-Apartments sowie eine luxuriöse Suite aus. Grundsätzlich sind jedoch alle Zimmer für einen längeren Aufenthalt nutzbar. So verfügen sämtliche Räume über vollausgestattete Pantryküchen, die sich als mobiles Element zu- und wegschalten lassen. Auf ausdrücklichen Wunsch des Bauherrn sind sie im regulären Hotelbetrieb nicht sichtbar, um zu vermeiden, dass sich Kurzzeit-Besucher wie Gäste zweiter Klasse fühlen. Ein Playroom sowie eine Community Kitchen tragen das außergewöhnliche Raumkonzept fort und lassen sich auch von Nicht-Übernachtungsgästen des Hotels buchen. Die professionell ausgestattete Gemeinschaftsküche mit 12 Sitzplätzen und eigenem Balkon eignet sich damit ideal für Familientreffen sowie Geburtstagsfeiern. Auch der Playroom hebt sich durch eine komfortable Ausstattung hervor, die zum Verweilen einlädt. Besucher können hier nicht nur kickern und Tischtennis spielen, sondern kommen auch in den Genuss eines kleinen Kinos sowie eines Mini-Wellnessbereiches. Zukünftig werden Sportflächen auf dem Dachgarten das Angebot abrunden.

Der Anspruch nach einem Höchstmaß an Komfort und Behaglichkeit mit klarer, individueller Designhandschrift trägt sich auch in den öffentlichen Hotelbereichen fort. Diese sind keine reinen Verkehrsflächen, sondern tragen dank gemütlicher Sofalandschaften, KPM-Schaukästen und Exponaten zur gesteigerten Aufenthaltsqualität bei. „Das Thema KPM wächst durchs ganze Haus. Porzellan ist allgegenwärtig“, erzählt Annette Axthelm. „Es findet sich in den Fahrstühlen, in den WCs in Form kleiner Putten, Kaffeefilter werden als Wanddeko im Restaurant genutzt. Historische Tafelaufsätze hängen im Erdgeschoss. Die kleinen KPM-Espressotassen werden in der Bar bewundert. Im Restaurant wird alles auf KPM-Porzellan aufgetragen, selbst die asiatischen Stäbchen liegen auf Porzellan.“

Verwandte Artikel

 Pferdeklinik im Kleid der Siebziger

Projektmeldungen

Pferdeklinik im Kleid der Siebziger

Ganzen Artikel lesen
 Urbaner Glaspalast als imposantes Tor zur Hauptstadt

Projektmeldungen

Urbaner Glaspalast als imposantes Tor zur Hauptstadt

Ganzen Artikel lesen